Wer Tiere quält ist unbeseelt,
und Gottes guter Geist ihm fehlt.
Mag noch so vornehm drein er schaun,
man sollte niemals ihn vertraun.

( Göthe)

* * * * *

Offener Brief an die Menschen

Adieu liebes Herrchen...

Am Morgen bist Du sehr früh aufgestanden
und hast die Koffer gepackt.
Du nahmst meine Leine,
was war ich glücklich!
Noch ein kleiner Spaziergang vor dem Urlaub- hurra!
Wir fuhren mit dem Wagen,
und Du hast am Straßenrand angehalten,
die Tür ging auf,
und Du hast einen Stock geworfen.
Ich lief und lief,
bis ich den Stock gefunden und zwischen meinen Zähnen hatte.
Aber als ich zurückkam,
warst Du nicht mehr da!
In Panik bin ich in alle Richtungen gelaufen,
um Dich zu finden,aber vergebens.
Ich wurde immer schwächer von Tag zu Tag.
Ein fremder Mann kam,legte mir ein Halsband um
und nahm mich mit.
Bald befand ich mich in einem Käfig
und wartete dort auf Deine Rückkehr,
aber Du bist nicht gekommen.
Dann wurde der Käfig geöffnet.
Nein,Du warst es nicht - es war der Mann,
der mich gefunden hat.
Er brachte mich in einen Raum - es roch nach Tod!
Meine Stunde war gekommen.
Geliebtes Herrchen, ich will,daß Du weißt,
daß ich mich trotz des Leidens,das Du mir angetan hast,
noch stets an Dein Bild erinnere.
Und falls ich noch einmal auf die Erde
zurückkommen könnte - ich würde auf Dich zulaufen,
denn ich hatte Dich lieb!

( Die belgische Zeitung " Het Latste Nieuws " druckte den Brief als Mahnung. )


* * * * *

Schweigend steh ich da, erschüttert,
vor der Box, engmaschig vergittert.
Ein alter Kater mit weißem Bart,
die Flanken eingefallen, dünn behaart,
schaut mich mit leeren Augen an:
"Du hilfst mir auch nicht, fremder Mann!
Spar dir dein trauriges Gesicht,
dein Mitleid, nein, das brauch´ ich nicht!

Geh endlich weiter, fremder Mann,
denn du erinnerst mich daran,
dass alle Liebe, die ich hab,
umsonst ich einem Menschen gab!
Doch wenn er käm´, holt´ mich nach Haus,
wie anders säh´ die Welt dann aus!
Mein ganzes Herz wär´ wieder sein - warum nur ließ er mich allein?

Geh´ endlich weiter, fremder Mann,
denn du erinnerst mich daran,
dass alles hätte ich gegeben,
für deinen Bruder - selbst mein Leben!
Spar dir dein trauriges Gesicht,
dein Mitleid, nein, das brauch´ ich nicht.
Geh weiter - oder wag´ den Schritt,
hab´ Erbarmen - nimm mich mit!"
 (Autor unbekannt )


* * * * *

Wenn jemand sich ne Katze hält,
ist das etwas,was mir gefällt.
Denn es ist hinlänglich bekannt:
Ein Katzenfreund ist tolerant.

Ein Mensch,der seine Katze liebt,
ihr auch so einiges vergibt.
Sie schläft am Tag,doch in der Nacht
da ist ihr Jagdinstinkt erwacht.

Dann schleicht sie durch das ganze Haus,
um zu erbeuten eine Maus.
Mäuse zu finden heutzutage,
ist schwer,wohnt man auf der Etage.

Der Jagdtrieb will befriedigt sein,
sie stellt sich auf was andres ein.
Und jagd ne Motte oder Fliege,
nur das sie was zum jagen kriege


Springt dabei über Tisch und Bänke,
nicht selten auf die höchsten Schränke.
Wobei,was dort war abgestellt
dann unverhofft zu boden fällt.

Der Katzenfreund im Schlaf erschreckt,
den Schaden in der Nacht entdeckt.
Jedoch,er schimpft nicht mit den Tier,
er weiß,das Tier kann nichts dafür.

Er räumt die Scherben weg und denkt,
die Vase wurd mir eh geschenkt.
War häßlich und wenn ich's bedenke,
Ich hasse häßliche Geschenke !!!

Streichelt der Katze übers Haupt,
die sich jetzt noch belobigt glaubt.
Sie wird vom Menschen sehr geliebt,
auch wenn es manchmal Scherben gibt.

( Autor unbekannt )


* * * * *


Kätzchen ist Krank

Kätzchen ist krank,
macht ein traurig Gesicht,
liegt auf der Bank
und rührt sich nicht.

Miau,ich versteh,
die Maus war zu fett.
Magenweh,
dann mußt Du ins Bett.

Püppchen hör zu,
dem Kätzchen geht's schlecht.
Ist es dir recht!
Wir legen's zur Ruh
in dein Bettchen hinein,
decken's warm zu
und wiegen es ein


Da schläft's eine Stunde,
verdaut seine Maus
und springt dann gesund
zum Bettchen hinaus.

( Gustav Falke )


* * * * *


Die Polyglotte Katze


Die Katze sitzt vorm Mauseloch,
in das sie noch vor kurzem kroch,
und denkt:"Da wart'nicht lang ich,
die Maus,die fang ich."

Die Maus jedoch spricht in dem Bau:
"Ich bin zwar klein,doch bin ich schlau!
ich rühr'mich nicht von hinnen,
ich bleibe drinnen!"

Da plötzlich hört sie-statt'miau'-
ein laut vernehmliches 'wau-wau'
und lacht:" Die arme Katze,
der Hund,der hatse!
Jetzt muß sie aber schleunigst flitzen,
anstatt vor meinen Loch zu sitzen!"


Doch leider-nun,man ahnt's bereits-
war das ein Irrtum ihrerseits,
denn als die Maus vor's Loch hintritt-
es war nur ein ganz kleiner Schritt-
wird sie durch Katzenpfotenkraft hinweggerafft!

Danach wäscht sich die Katz'die Pfote
und spricht mit der ihr eignen Note:
" Wie nützlich ist es dann und wann,
wenn man'ne fremde Sprache kann...!"

(Heinz Erhardt )



* * *

Des Pfarrer's Katze

Der Pfarrer hielt die schönste Predigt-
und dennoch schliefen manche ein...
Da kam auf einmal durch den Gang
des Pfarrer's Katz zur Kirch'hinein.

Sie ging ganz leise durch die Kirch'
und vorne setzte sie sich hin;
sie schaut empor zu ihrem Pfarrer,
und aufmerksam hört sie auf ihn.

Da blicken alle nach der Katze
die letzten Schläfer weckte man-
damit sie sahen,wie die Katze
zu ihren Pfarrer schaut hinan


Ihr wundert euch,sagt jetzt der Pfarrer,
daß meine Katze kommt hierher
und daß sie aufmerkt auf die Predigt,
das wundert euch vieleicht noch mehr.

Sie kam hierher,ich will's euch sagen,
und setzt sich hier auf ihren Platz,
weil sie gehört hat,daß der Pfarrer
die Predigt heut hält für die Katz'!!

( Autor unbekannt )


* * *


Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich Dich mit meinen Possen und brachte Dich zum Lachen. Du nanntest mich Dein Kind, und trotz einer Anzahl durchgekauter Schuhe und so manchem abgeschlachteten Sofakissen wurde ich Dein bester Freund. Immer wenn ich "böse" war, erhobst Du Deinen Finger und fragtest mich "Wie konntest Du nur?" - aber Dann gabst Du nach und drehtest mich auf den Rücken, um mir den Bauch zu kraulen. 

Mit meiner Stubenreinheit dauerte es ein bisschen länger als erwartet, Denn Du warst furchtbar beschäftigt, aber zusammen bekamen wir das in den Griff. Ich erinnere mich an jene Nächte, in denen ich mich im Bett an Dich kuschelte und Du mir Deine Geheimnisse und Träume anvertrautest, und ich glaubte, das Leben könnte nicht schöner sein. Gemeinsam machten wir lange Spaziergänge im Park, drehten Runden mit dem Auto, holten uns Eis (ich bekam immer nur die Waffel, Denn "Eiskrem ist schlecht für Hunde", sagtest Du), und ich döste stundenlang in der Sonne, während ich auf Deine abendliche Rückkehr wartete. 

Allmählich fingst Du an, mehr Zeit mit Arbeit und Deiner Karriere zu verbringen - und auch damit, Dir einen menschlichen Gefährten zu suchen. Ich wartete geduldig auf Dich, tröstete Dich über Liebeskummer und Enttäuschungen hinweg, tadelte Dich niemals wegen schlechter Entscheidungen und überschlug mich vor Freude, wenn Du heimkamst und als Du Dich verliebtest. 

Sie, jetzt Deine Frau, ist kein "Hundemensch" - trotzdem hieß ich sie in unserem Heim willkommen, versuchte ihr meine Zuneigung zu zeigen und gehorchte ihr. Ich war glücklich, weil Du glücklich warst. Dann kamen die Menschenbabies, und ich teilte Deine Aufregung darüber. Ich war fasziniert von ihrer rosa Haut und ihrem Geruch und wollte sie genauso bemuttern. Nur dass Du und Deine Frau Angst hattet, ich könnte ihnen wehtun, und so verbrachte ich die meiste Zeit verbannt in einem anderen Zimmer oder in meiner Hütte. Oh, wie sehr wollte auch ich sie lieben, aber ich wurde zu einem "Gefangenen der Liebe". 

Als sie aber grösser waren, wurde ich ihr Freund. Sie krallten sich in meinem Fell fest, zogen sich daran hoch auf wackligen Beinchen, pieksten ihre Finger in meine Augen, inspizierten meine Ohren und gaben mir Küsse auf die Nase. Ich liebte alles an ihnen und ihre Berührung - Denn Deine Berührung war jetzt so selten geworden - und ich hätte sie mit meinem Leben verteidigt, wenn es nötig gewesen wäre. 

Ich kroch heimlich in ihre Betten, hörte ihren Sorgen und Träumen zu, und gemeinsam warteten wir auf das Geräusch Deines Wagens in der Auffahrt. Es gab einmal eine Zeit, da zogst Du auf die Frage, ob Du einen Hund hättest, ein Foto von mir aus der Brieftasche und erzähltest Geschichten über mich. In den letzten Jahren hast Du nur noch mit "Ja" geantwortet und das Thema gewechselt. Ich hatte mich von "Deinem Hund" in "nur einen Hund" verwandelt, und jede Ausgabe für mich wurde Dir zum Dorn im Auge. 

Jetzt hast Du eine neue Berufsmöglichkeit in einer anderen Stadt, und Du und sie werdet in eine Wohnung ziehen, in der Haustiere nicht gestattet sind. Du hast die richtige Wahl für "Deine" Familie getroffen, aber es gab einmal eine Zeit, da war ich Deine einzige Familie. 

Ich freute mich über die Autofahrt, bis wir am Tierheim ankamen. Es roch nach Hunden und Katzen, nach Angst, nach Hoffnungslosigkeit. Du fülltest die Formulare aus und sagtest "Ich weiss, Sie werden ein gutes Zuhause für sie finden". Mit einem Achselzucken warfen sie Dir einen gequälten Blick zu. Sie wissen, was einen Hund oder eine Katze in "mittleren" Jahren erwartet - auch mit "Stammbaum". Du musstest Deinem Sohn jeden Finger einzeln vom Halsband lösen, als er schrie "Nein, Papa, bitte! Sie dürfen mir meinen Hund nicht wegnehmen!" Und ich machte mir Sorgen um ihn und um die Lektionen, die Du ihm gerade beigebracht hattest: über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und Verantwortung, und über Respekt vor allem Leben. 

Zum Abschied hast Du mir den Kopf getätschelt, meine Augen vermieden und höflich auf das Halsband und die Leine verzichtet. Du hattest einen Termin einzuhalten, und nun habe ich auch einen. 

Nachdem Du fort warst, sagten die beiden netten Damen, Du hättest wahrscheinlich schon seit Monaten von dem bevorstehenden Umzug gewusst und nichts unternommen, um ein gutes Zuhause für mich zu finden. Sie schüttelten den Kopf und fragten "Wie konntest Du nur?". 

Sie kümmern sich um uns hier im Tierheim so gut es eben geht. Natürlich werden wir gefüttert, aber ich habe meinen Appetit schon vor Tagen verloren. Anfangs rannte ich immer vor ans Gitter, sobald jemand an meinen Käfig kam, in der Hoffnung, das seiest Du - dass Du Deine Meinung geändert hättest - dass all dies nur ein schlimmer Traum gewesen sei... Oder ich hoffte, dass es zumindest jemand wäre, der Interesse an mir hätte und mich retten könnte. Als ich einsah, dass ich nichts aufzubieten hatte gegen das vergnügte Um-Aufmerksamkeit-Heischen unbeschwerter Welpen, ahnungslos gegenüber ihrem eigenen Schicksal, zog ich mich in eine ferne Ecke zurück und wartete. 

Ich hörte ihre Schritte als sie am Ende des Tages kam, um mich zu holen, und trottete hinter ihr her den Gang entlang zu einem abgelegenen Raum. Ein angenehm ruhiger Raum. Sie hob mich auf den Tisch und kraulte meine Ohren und sagte mir, es sei alles in Ordnung. Mein Herz pochte vor Aufregung, was jetzt wohl geschehen würde, aber da war auch ein Gefühl der Erleichterung. Für den Gefangenen der Liebe war die Zeit abgelaufen. Meiner Natur gemäss war ich aber eher um sie besorgt. Ihre Aufgabe lastet schwer auf ihr, und das fühlte ich, genauso wie ich jede Deiner Stimmungen erfühlen konnte. 

Behutsam legte sie den Stauschlauch an meiner Vorderpfote an, während eine Träne über ihre Wange floss. Ich leckte ihre Hand, um sie zu trösten, genauso wie ich Dich vor vielen Jahren getröstet hatte. Mit geübtem Griff führte sie die Nadel in meine Vene ein. Als ich den Einstich fühlte und spürte, wie die kühle Flüssigkeit durch meinen Körper lief, wurde ich schläfrig und legte mich hin, blickte in ihre gütigen Augen und flüsterte "Wie konntest Du nur?" 

Vielleicht verstand sie die Hundesprache und sagte deshalb "Es tut mir ja so leid". Sie umarmte mich und beeilte sich mir zu erklären, es sei ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass ich bald an einem besseren Ort wäre, wo ich weder ignoriert noch missbraucht noch ausgesetzt werden könnte oder auf mich alleine gestellt wäre - einem Ort der Liebe und des Lichts, vollkommen anders als dieser irdische Ort. Und mit meiner letzten Kraft versuchte ich ihr mit einem Klopfen meines Schwanzes zu verstehen zu geben, dass mein "Wie konntest Du nur?" nicht ihr galt. Du warst es, mein geliebtes Herrchen, an den ich dachte. Ich werde für immer an Dich Denken und auf Dich warten. 

Möge Dir ein jeder in Deinem Leben so viel Loyalität zeigen.

( Autor unbekannt )

   

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